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1. Bd. 4 - S. 255

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 24. Die Republik im Krieg mit Preußen. 255 gesucht, alle Umwohner mit Hab und Gut in die Stadt geschafft und Dörfer und Schlösser schrecklich verheert; doch fanden die Deutschen noch Obdachs genug, als sie 19. die Umschließung vollzogen, bis nach Versailles hinüber.^ Es waren ihrer 122,000 Fußgänger, 24,000 Reiter und 622 Geschütze, eine Zahl, die sich stetig mehrte; die Baiern hatten an jenem 19. im Süden Schanzen zu erobern, die Preußen bei Chatillon den wortbrüchig der Kriegsgefangenschaft entronnenen Gen. Ducrot mit seinen Hausen zurückzuweisen. Der Kronprinz residirte nun in Versailles, seine Kavallerie durchstreifte ungehindert das weite Land. Mit einem dünnen Gürtel umlagerten die Deutschen, nämlich im Norden die vierte Armee, im Osten Sachsen und Württembergs, im Süden die Bayern, das durch 17 Außensorts fast unzugängliche, an wenigen Stellen nur sichtbare Häusermeer. Sie schmiedeten ihn aber immer fester, indem Verhaue die Wege sperrten, Dörfer und Gartenmauern in kleine Festungen umgewandelt, und die Verbindungen mit den halbzerstörten Eisenbahnlinien im Rücken möglichst vermehrt wurden. Die Truppen gruben wohl versteckte Eßwaaren und Wein-vorräthe aus, kelterten auch die Trauben der Weinberge, doch litten sie vielfach Hunger, bis die Zufuhr von hinten ermöglicht war. Nachdem man auch unterirdische Telegraphendrähte aufgespürt und abgeschnitten hatte, konnte bald keine Botschaft mehr aus der Hauptstadt hinaus, keine zu ihren 2 Mill. Einwohnern hinein dringen. Sie behalf sich also mit Brieftauben und Luftballonen, von welchen letzteren freilich manche über den Rhein, andere in's Meer (sogar nach Norwegen, ja nach Ostafrika) geblasen wurden, viele aber auch in unbesetztem französischem Gebiet niedersielen. Der König aber saß in Ferriöres, dem prachtvollen Landsitz des Pariser Bankiers Rothschild; dort verhandelte sein Bismarck 20. mit Favre um einen Waffenstillstand, der jedoch nicht zu Stande kam, weil Straß-burgs und Touls Uebergabe der provisorischen Regierung

2. Bd. 4 - S. 344

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
344 Ii. Die Zeit neuer Staatenbildungen. seiner merkwürdigen Bildsamkeit und Früchte seines lebendigen Glaubens zu hinterlassen. Im I. 1797 landete das Londoner Missionsschiff Duff die ersten 18 Missio-nare auf dem prächtigen Tahiti; manche derselben verzagten oder starben, ehe in dem ausschweifenden Völklein der Same des Worts ansgieng, aber nach und nach glaubten einzelne Arme und Gedrückte, am Ende auch'fürst Pomare Ii. und im I. 1815 siegte endlich die Christenpartei über die stolzen Edelleute und die Götzen wurden gestürzt. Die Menschenopfer, der Kindermord und andere Unsitten verschwanden. Weitere Inseln, des alten Unwesens müde, folgten dem Beispiel Tahitis; I. Williams gewann die Hervey-Jnseln, und bildete treffliche Evangelisten für entlegenere Eilande, ehe er selbst 1839 den Märtyrertod starb. Aber eben diese Siege des Evangeliums reizten Rom und seinen Handlanger Frankreich zu jener Reihe von Gewaltthaten, welche in der Südsee die Kriegsschiffe der Wiwi (vom oul sagen) so verrufen gemacht haben. Papstthum, Cognac und Unkeuschheit waren die Ideen, für welche sie auszogen, für welche namentlich Tahiti 1842-44 erobert werden mußte (S. 94); doch haben hier die Erwachsenen auch nach der rohen Vertreibung ihrer Missionare größtenteils am Evangelium festgehalten, ohne freilich die Schulkinder dem Einfluß der Jesuiten entreißen zu können. Von andern Inseln verjagten die letzteren alle Protestanten und richteten eine Art Kirchenstaat ein, da Jedermann für sie arbeiten mußte. Trotz aller Schwierigkeiten aber dehnen die evangelischen Missionare ihr Werk aus alle heidnischen Inseln aus: eingeborne Lehrer wurden zuerst auf den gefährlichsten Posten gelandet, und nach einem Jahr kam das Missionsschiff wieder, um sie entweder ermordet oder geduldig ausdauernd oder auch schon siegreich zu fiudeu; dann siedelten sich Missionare aus den günstigsten Stellen an. So wurde der grausame kriegerische Stamm, der die liebliche Samoagruppe bewohnt, gewonnen, freilich im steten Ringen mit den 1845 nachrückenden französischen

3. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 475

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Algerien. 475 durch Straßenbauten, Entsumpfung vieler Landstriche, Bewässerung der trockenen Bergabhänge, Aufmunterung des Anbaus, so wie durch Wiederherstellung der fast patriarchalischen Selbstregierung der Eingebornen in ihren Zeltdörfern (Duars) unter Aufsicht der „Arabischen Bu- reaux", und durch Errichtung französisch-muhammedanischer Schulen, die Kolonie ein besseres Gedeihen. Doch steht sie noch immer unter der Militärregierung, daher die europäische Einwanderung sehr langsam zunimmt; und alle polizeiliche Sorge hat nicht verhindern können, daß im Jahre 1868 mehr als 217,000 Araber Hungers star- den, indem die ungemein reichen Hülfsquellen des Landes noch lange nicht genug eröffnet sind. Das Land steigt, von der zerrissenen Meeresküste des Nif, mit einer Menge von Felsenkapen, aber ohne Halb- inseln, Inseln und gute Häfen, schnell zum Küstengebirge des Kl. Atlas, im Dschebel Dschurdschnra, der schon einen großen Theil des Jahrs mit Schnee bedeckt ist, bis 7,130 ' hoch auf. Diese Bergmasse zwischen dem Jsser und Budschia ist Großkabylien. In einem 25 St. breiten Gürtel begleitet sie die ganze, 150 Ml. hinziehende Küste, in vielen schroffen wilden Ketten, zwischen denen höchst fruchtbare Flußthäler und waldreiche Ebenen sich ausbreiten. Tiefe Gebirgsspalten durchbrechen als Eng- pässe die Längenketten. Die Höhen der Atlasketten sind zuerst mit großen Waldungen von Eichen (mit eßbare» Eicheln), nebst wilden Nuß-, Aprikosen-, Mandelbäumen und Weinstöcken bedeckt, tiefer nach innen aber von den prachtvollsten Cederwäldern gekrönt. — Dahinter hoch- liegende Haidesteppen mit Salzsümpfen und Seen (Sebcha, Schott), die Sommers austrocknen. Hinter diesem Gürtel erhebt sich eine zweite höhere Gebirgskette, das dicht bewaldete und auch an Erz (Kupfer, Eisen, Blei) reiche, aber gewaltig zerrissene Kreidekalkgebirge des Hohen Atlas, im Dschebel Aures bis 8,500' h. aufgethürmt. Nach Süden steigt es mit kahlen Felshängen herab zu den nackten weißen Steppen der dattelreichen Oasen

4. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 505

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
West- und Ostrand. 505 Zuckerrohr, Palmen, Bananen, Baumwolle, und in den Waldungen die herrlichsten Hölzer; in den Gebirgen Metalle. Sklaven von sanftem und doch kräftigem Charakter werden noch immer ausgeführt. Wie nach- theilig die Kolonie gewirkt hat, ist noch tief im Innern wahrzunehmen. Sobald man von den gutmüthigen, gast- lichen Binnenvölkern her sich dem ehemals portugiesischen Gebiete naht, werden die Neger schlecht, eigennützig, hart- herzig und feindselig; doch können viele schreiben. Im S. des Kunene Fl. wohnen die Owambo, ein ansäßiger Stamm mit Gartenbau und Eisenarbeiten; Hauptstadt Ond o n g a in getraide- und palmenreicher Ge- gend. Südl. von diesen die Owaherero, ein schwarzes, wohlgestaltetes, kriegerisches, starkes und gewandtes, aber räuberisches Momadeuvolk mit Rindern und Schafen, den Betschuana sprachverwandt, unter dem die Rheinische Mission Stationen bat: Neu Barmen s. 1845. Süd- wärts wohnen dann schon Hottentotten- (Nama) Stämme. § 565. Der Ostrand der Südhälfte ist dem Westraude sehr ähnlich. Südwärts von Abessinien sind die Hoch- länder der Galla (S. 469) und altchristliche Lande (S. 470). Dann folgt der kleine muhammedanische Staat Härrar in schönem, fruchtbaren, wohlbevölkerten Lande mit großen Waldungen und trefflichen Kaffeepflanzungen, Galla, Somali, Araber; starker Zwischenhandel im schönen und festen Härrar (10,000 E.). —Weiter in O., zum Kap Guardafui jene 15,000 Qm. große Dreieckhalb- insel, die einzige des Welttheils, das schöne Land der Somali, eine etwa 1000' h. Kalk- und Sandsteinhoch- fläche mit einer Menge erloschener Krater, weniger heißem, gesundem Klima, voll anmuthiger Landschaften, und mit Bergzügen an der Nord- und Ostküste (dort der Eyrandsid „Wolkenträger" 6500' h.); das echte Myrrhenland. Die Somali, verwandt mit den Gallas, sind ein ausge- zeichneter Menschenschlag, mit dunkler glänzender Haut- farbe, wolligem langem Haare, voll Freisinn und Kühn- heit, aber oft räuberisch gegen Karawanen und gescheiterte Leseb. d. Erdkunde. Ii. 22

5. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 510

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
510 Südafrika. Schießgewehren, von Karawanen aus Angola eingetauscht. Gegen die Fremden sind sie artig und haben ein ziemlich geregeltes Gesellschaftsleben, aber auch Vielweiberei und den tollsten Despotismus mit Menschenopfern; der Fürst (Mwati), obgleich von Häuptlingen gewählt, darf seine Unterthanen, die auf allen Vieren vor ihm kriechen, ohne alle Ursache verstümmeln, durch Hautabziehen rc. rc. todten lassen. Hauptst. Kabebe mit 50,000 E. Das Reich bat mehrere Vasallenstaaten, an deren Höfen der Fürst Beamte unterhält, und Steuern in Elfenbein, Sklaven, Thierfellen rc. rc. einziehen läßt. Nach W. steigt der Boden höher auf zu dem, mit hoben dichten Urwäldern bedeckten undungemein wasserreichen Ge- birgsland der Dschibokoe, Kiboke, räuberischer und störriger Stämme, die unter mehreren unabhängigen Fürsten leben. Diese Völker sind argwöhnisch, hinterlistig, immer bereit, die Fremde» auszurauben, dabei auch höchst abergläubisch, jedoch fleißige Landwirthe, tapfere Elephantenjäger und vorzügliche Schmiede. Vielweiberei, Sklavenhandel, und viele Kriege deßhalb unter den verschiedenen Fürsten. Handel mit sehr gutem Wachs in großer Menge aus den Wäldern, mit Elfenbein und Sklaven. — Weiter nach W. ist ihr Land durch ein großes fast unbewohntes Waldmeer, den hochliegenden Olowihenda, ein unge- heures Gebiet des grimmigen Löwen unter zahllosen Elephanten und Nashörnern, geschieden von Dschim- bandi, einem fruchtbaren Hügellande mit zahlreichen Völkerschaften; es ist durch seine Thonerde das „Topf- land" jener Gegenden. Nordwärts von den Moluwa sollen menschenfressende Völker wohnen, die Kau-handa und Nu-bumbo. Im S. liegt, jenseits einer unbewohnten, drei Tagereisen weiten Grasebeue, die in der Regenzeit zum ungeheuren See wird, das auch meist ebene, doch von dichtbewaldeten Hügelrücken durchzogene Land Lobal, von tyrannischen Häuptlingen, z. Th. Herzoginnen, beherrscht. Die Be- wohner, ca. 200,000, sind wohlgewachsen, aber räuberisch

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 543

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Atlantischer Ozean. 543 Es ist das erste Welthandelsmeer seit 1492, da der große Genuese Christoph Colombo Amerika entdeckte, wiewohl er bis an seinen Tod meinte, nach Ostasien ge- kommen zu sein. Zwar Dänen, Irländer und Is- länder hatten ans ihren Seefahrten Amerika schon vom I. 833 an aufgefunden, aber es blieb dem übrigen Eu- ropa verborgen, und die Entdeckung gerieth in Vergessen- heit. So ist denn Colombos Entdeckungsreise, auf der der atlantische Ozean zum ersten Mal in seiner ganzen ozeanischen Weite durchschifft wurde, die größte, welche die Weltgeschichte kennt*). Soll die Reise nach Nordamerika gehen, so weiß man, daß die Seefahrt auf einem Segelschiff 4, wenn sie sehr günstig geht, 3 Wochen währt. Auf einem Dampfschiffe aber 14 Tage, ja nur 11 Tage; dann muß aber das Fahrzeug je in 24 Stunden 70 Ml. zurücklegen. Ob man sich nun in einem französischen oder deutschen Hasen ein- schiffe (Havre oder Bremen), immer geht die Fahrt durch den „Kanal", den wir als eine sehr bewegte See kennen lernten. Daher kann man nicht zu jeder Zeit „auslanfen", besonders ein Segelschiff muß günstigen Wind haben. So begibt es sich auch hie und da, daß man um Schott- land herumsegelt. Ist erst die Seekrankheit überstanden, so wird, was vorher nur als eine langweilige Wasser- wüste erschien, nun eine majestätische Unendlichkeit, in der die Größe ihres Schöpfers sich spiegelt. Die ewige Be- wegung der Wellen, die jetzt Hügel, jetzt Thäler bilden, da und dort aus der tiefblauen Masse sich mit weißem Schaume krönend, und einen steten Farbenwechsel hervor- vorrufend, und darüber das weite Himmelsgewölbe, der Wechsel der Gestirne re. rc. lehren etwas Neues. Eine Abwechslung bringen nicht selten große Seefische, die *) Daß dennoch der neue Welttheil nicht nach seinem Entdecker genannt wurde, geschah durch den Irrthum eines Geographie-Lehrers Waldseemiiller, der den Seefahrer Amerigo (Almcrich) Bespucci für den Entdecker hielt und dessen Namen vorschlug.

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 514

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
514 Aeußerstes Südland. Hottentotten, im O. die Koffern. Beide bestehen aus mehreren Völkerschaften, die sich viel bekriegen. Die Hottentotten sind weniger blutdürstig, aber auch viel ver- kommener, sie gehen nordwärts in die Na magna über, (hinter welchen die Owaherero wohnen, § 564), und in die Koranna, in der Mitte. Ein Hauptstamm der Raffern sind die Betschuanen, deren Zweige in großer Breite rechts und links bis tief ins Innere nordwärts sich ausdehnen. Es ist jedoch viel Wandern unter diesen Stämmen. Diese Völker alle haben keine Fetische, noch Götzen, aber Zauberer, manche auch Opfer; sie glau- den auch ein Leben nach dem Tode, und die Raffern verehren ihre Ahnen. Ihre äußere Erscheinung ist roh und wild, auch sind sie gegen ihre Kranken und Alten grausamer als die Neger; und tiefer im Innern hat man selbst Menschenfresser gefunden. Im Kalahari-Lande lebt ein armes verkümmertes Volk, meist von der Jagd, Buschmänner genannt. — Auf dem öden, menschenleeren Tafellande zu der Westküste hin wohnen die Namaguas (Qua, Stamm) ebenfalls Jäger und Viehzüchter mit ganz kleinen Rindern, ein friedlicher gutmüthiger Stamm unter vielen Häuptlingen, fast ohne Religion. Sie sind von hohem Wüchse, aber mager; Kopf etwas breit. Augenlider nach Ehinesenart geschlitzt, Backenknochen sehr vorstehend, Nase platt, an- statt der Haare warzenähnliche Kräuselchen; sie kleiden sich hauptsächlich in weiche rohe Felle. Manche verdingen sich an die europäischen Kolonisten im Kaplande, andere sind schon christianisirt. Im Osten von Kalahari bewohnen die bergigen Hochebenen der Westabhänge des 9000' hohen Maluti- Gebirges, besonders um den Malopofluß und um die Quellen Des Oranje-Stroms, die Betschua na, ein den Kaffern verwandter Nomadenstamm, stolz und kühn, doch weniger als die Kaffern selbst, mit Wurfspießen be- waffnet, und in festeren Wohnungen lebend, mit großer geistiger Gewandtheit und Geschmeidigkeit begabt. Auch

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 515

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Betschuanen. Transvaalsche Republik. 515 sie haben keinen Gott, nur Regenmacher. Ihre Gesichts- bitdung ist breit, die Nase flach, Livpen groß und auf- geworfen; Wuchs hoch, Farbe ein reines Braun. Sie leben in Vielweiberei, Verachtung der Weiber, denen alle Arbeiten obliegen, und gräulichem Schmutz, meist aber in großen Ortschaften von 15.000 bis 20,000 Seelen, unter erblichen Oberhäuptern, die jedoch durch eineu Adel beschränkt sind; treiben mitunter auch Ackerbau und In- dustrie. Nach langer Arbeit der Mission sind nun die meisten einigermaßen evangelisirt. Stationen: Ko lob eng unter den Darolong; Lithaku Kuruman unter den Batlapi. Weiter nordöstlich bewohnten andere Stämme die anmuthigen Gebirgslandschaften um den Limpopofluß, und trieben Ackerbau, Viehzucht und Industrie (Kupfer- und Eisenfabrikation rc.) in Städten und Dörfern. Da wurden sie von den wilden Matebelen über- fallen und vernichtet oder zersprengt; und die Matebelen gründeten hier s. 1840 unter ihrem gewaltigen Mo seie- katsi (ch1868), ein großes, despotisches Reich in Nyati. Zu gleicher Zeit aber wanderten jenseits des Limpopo die Boers, d. h. die Ka p bevölkerung holländischer Abstammung ein, über 30.000 Köpfe, unter einem Prä- torius, aus Aerger über die von England verfügte Be- freiung ihrer Hottentottensklaven. Sie gründeten dietra n s- vaalsche Republik, 1848. Diese Boers (Bauern) nahmen die bergigen Hochebenen nordwärts vom Flusse Vaal (einem Hauptzuflusse des Oranje-Stromes) von den Betschuanen, etwa 5150 O.m., und nomadisiern oder kolonisiren hier in einzelnen Familien oder in kleinen Haufen. Auch haben sie die Zulukastern weiter nach O. zurückgedrängt, und feste Ortschaften gegründet. Ihr Hauptsitz ist die prächtige Tballandschaft des Elephant- flusses; die Hauptstadt Potsckerfstrom mit 1200 E., Prä- toria und Zoutpansberg. Daö Land ist in so viel Be- zirke getheilt, als Kirchen vorhanden sind, und wird von Landdrosten verwaltet. Das 5000 bis 7000' hohe Tafel- land wird in O. durch das Quathlamba-Gebirge von

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 552

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
552 Südamerika. Strecken schiffbar, und wie geschaffen zu einem unermeß- lichen Binnen- und Weltverkehr. Hingegen hat Süd.-A. fast keine Seen, aber die großartigsten Überschwemmungen auf Erden, die periodisch unabsehbare Landstrecken in strömende Seen verwandeln. Unermeßliche Tiefebenen erfüllen das ganze Innere zwischen den Cordilleren in W. und den Küstengebirgen in N. und O. von der Süd- spitze bis zur Mündung des Orinico, einen Raum von 246,000 O.m.. 4/5 des Continents. Es sind entweder unabsehbare Grassteppen, im N. Llanos (ljanos, plano), im S. Pampas (in der Qnichuasprache „Ebenen") oder mit Urwäldern von ungeheurer Ausdehnung bedeckt (Chaco), theils regelmäßig überflnthet, theils durch Trümmergestein unfruchtbar oder gar Salzflacheu. Zunächst theilt sich also Süd-A. in eine hochgebirgigc Westhälfte und eine vorherrschend ebene Osthälfte, nickst, wie die drei alten Welttheile, in eine mehr ebene Nord- Hälfte und eine mehr gebirgige Südhälfte. Der Kontinent hat keine ausgedehnten Wüsten, außer daß bei Cordova eine Salzwüste von 90 M. Länge be- steht und die Küste von Peru eine Sandwüste bildet. Dagegen hat er eine große Berührung mit dem Ozean, die großen offenen Tiefebenen sind den Seewinden zu- gänglich und haben die Entwicklung der mächtigsten Strom- systeme begünstigt, die gewaltige Schneekette in W. sendet erfrischende Lüfte und eine Fülle kühler Wasseradern in das Innere, die ungeheuern tiefschattigen Urwälder be- wahren eine ungemeine Feuchtigkeit und Kühle. Dieß Alles hat ein wasserreicheres und weit kühleres Klima erzeugt, als auf der östlichen Halbkugel. So ist denn auch Südamerika, obgleich rs zu 4/5 in der heißen Zone liegt, und nur zu ‘/s in der südlich gemäßigten, doch viel weniger heiß, als das ihm gegenüberliegende Afrika. Nur auf seiner Nvrdseite hat es auch übermäßig heiße und sehr ungesunde Tropenküsten. An seiner Südspitze da- gegen, unter 53—54° südl. Br. (wo auf der nördl. Halb- kugel England, Norddeutschland rc.) liegen, ist das Küsten-

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 559

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Colombia. 559 drei, die von dem mächtigen Gebirgsknoten los Pastös ausgehen, sich weiter zertheilen, auch wieder (die w. und mittlere) verschmelzen. Aus den schon selbst sehr hoben Hochgebirgöketten von 9000, ja 12—13,000' erheben sich noch gewaltige Schneegipsel und in der Mittelkette Vul- kane bis 15,000' und 17,000' (der schneebedeckte abge- stutzte Tolima in der Mittelkette 17,100'). Hier kann man an Einem Tage sämmtliche Climate und Jahreszei- ten durchwandern. Zwischen den Gebirgsketten liegen Hochebenen mit dem herrlichsten Klima, darunter be- wohnte bis 10,000' hoch; und prächtige Längenthäler ziehen zwischen ihnen hin, so das Hauptthal des 207 Ml. langen St. Magdalenen flusses, und das 3000—2400's). Durchbruchthal des Cauca (ka-uka). — Zur Landenge von Darien senkt sich das Gebirge völlig ab, so daß hier ein Kanal zwischen beiden Ozeanen möglich ist. *) Hier ist von der Landenge an, der äußerste N. des Welttheils völlige Tiefebene, die des Magdalenenftroms, 6,500 Q.m. groß, -r- Im äußersten N.o. erhebt sich noch ein isolir- tes mächtig hohes Massengebirge, die Schnecberggruppe von Santa Maria, zwischen den Mündungen des 185 Ml. weit schiffbaren Magdalena und dem Golf und Süß- wassersee von Maracaybo; el Picacho (-tscho) 17,000'. Der O. des Landes besteht aus den oberen Tiefebenen des Orin oco und des A m az on e n stromes, die 1000 bis 900' h. liegen, hügelig, von schroffen Felsen unter- *) Einen kleinen Kanal soll schon 1788 der Pfarrer des Dorfes Novita von der Naspadnra, einem linken Zuflüsse des Atrato, der in den Golf von Darien strömt, nach dem Rio San Juan haben graben lassen, der zur Bai von Choco fließt; doch scheint dieß eine Mythe zu sein. Erst jetzt hat eine New-Iorker Gesellschaft den Plan gefaßt, einen Kanal für Seeschiffe nach Art des Suez-Kanals, aber um l/s der Kosten, d. h. für 100 Mill. Dollars zu graben. Er gienge von der Caledoniabay nach dem Golf von St. Miguel, zwei guten Endhäfen, nur etwa 6 g. Ml. von einander entfernt und nur durch Höhen bis 135' geschieden (1869).
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